EINE
PHANTASTISCHE REISE
Ein Gemälde ist eine Brücke,
welche den Geist des Malers mit dem des Betrachters verbindet.
Eugene Delacroix
Die Werke von Philipp Heckmann regen zum Denken an. Assoziationen mit
den Geschehnissen aus der Vergangenheit oder der Gegenwart kommen auf.
Vor dem Bild stehend, sind es die alltäglichen Motive, die einem
auf den ersten Blick auffallen. Bei näherer Betrachtung aber entsteht
Phantasievolles, Märchenhaftes. Es lädt in eine Parallelwelt
ein. Allerdings, sagt Heckmann, haben wir den Zugang zur Parallelwelt
nur dann „wenn wir die Denkgewohnheiten hinterfragen, kombinierend
beobachten und zweimal hinhören, bevor wir glauben, was wir sehen
wollen“. Somit regen die Werke von Philipp Heckmann auch zum Suchen
an.Nach Dingen, die sich in einem Werk verstecken und nur das Auge des
Betrachters sehen kann. Sei es, weil er es vermisst, sich danach sehnt,
etwas verloren oder gar in Übermaß hat.
Auf die Frage: „Warum malt Philipp Heckmann?" gibt Heckmann
nur eine Antwort: „Ich male, weil es mir Freude macht." Und
meint, die Frage sollte eigentlich anders lauten: „Warum malt
Philipp Heckmann etwas?".
Die Antwort: „Malen bedeutet für mich die Visualisierung
eines Grundgedankens. Die entstehenden Bilder sind visualisierte Interpretationen
von Ereignissen. Durch sie bekomme ich einen räumlichen Abstand
zu meiner Vorstellung der Dinge. Das Warum eines Bildes ist daher die
erste Frage, die sich mir stellt. Es ist die Erwartung einer Antwort
an das Gesehene".
Heckmann lässt sich von Geschehnissen beeinflussen, gibt in seinen
Werken Kommentare darauf und spiegelt, was ihn beschäftigt. So
humorvoll und einfallsreich seine Bilder auch wirken mögen, so
haben alle eine tiefere Thematik und ermöglichen uns doch eine
eigene Sichtweise. Sie machen uns aufs Geschehene aufmerksam. Zugleich
aber auch darauf, was geschehen könnte. Sie regen uns an, Initiative
zu ergreifen, weit bevor es notwendig wäre, einzugreifen.
Einige seiner Bilder präsentierte Philipp Heckmann Mitte April
in der Deutschen Handelskammer in Österreich. Zahlreiche Mitglieder
besuchten die Vernissage, ließen sich von den Werken inspi¬rieren,
redeten über ihre Eindrücke. Auch mit dem Künstler, der
gerne seine Sichtweise erklärte oder eine Geschichte zu den Bildern
erzählte. Geschichten, die Philipp Heckmann in seinen Fabeln als
eine „phantastische Reise im Kopf" zusammengefasst hat. Geschichten,
die er allen Lebewesen gewidmet hat, um deren Gedanken lauter als Worte
sprechen zu lassen.
Philipp Heckmann liebt und lebt Kunst. Er ist Bildermacher, Autor und
Fotograf. In seiner Fotografie lacht die Erde in Blumen, und hinter
den Dingen findet er etwas, das tief verborgen war. In seinen Büchern
schafft er Parallelwelten, er malt, weil es fließt, und macht
Collagen, damit neue Beziehungen entstehen. Der Maler, Philosoph und
Dichter Khalil Gibran sagte: „Mit einer Weisheit, die keine Träne
kennt, mit einer Philosophie, die nicht zu lachen versteht, und einer
Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt, will ich nichts
zu tun haben".
Philipp Heckmann auch nicht.
Ingrid
Gindele-Lovric
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