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Künstlerportrait Philipp Heckmann
Das Magazin der Deutschen Handelskammer in Österreich
Jubiläumsausgabe 60 Jahre DHK, 02/2015

EINE PHANTASTISCHE REISE
Ein Gemälde ist eine Brücke,
welche den Geist des Malers mit dem des Betrachters verbindet.
Eugene Delacroix

Die Werke von Philipp Heckmann regen zum Denken an. Assoziationen mit den Geschehnissen aus der Vergangenheit oder der Gegenwart kommen auf. Vor dem Bild stehend, sind es die alltäglichen Motive, die einem auf den ersten Blick auffallen. Bei näherer Betrachtung aber entsteht Phantasievolles, Märchenhaftes. Es lädt in eine Parallelwelt ein. Allerdings, sagt Heckmann, haben wir den Zugang zur Parallelwelt nur dann „wenn wir die Denkgewohnheiten hinterfragen, kombinierend beobachten und zweimal hinhören, bevor wir glauben, was wir sehen wollen“. Somit regen die Werke von Philipp Heckmann auch zum Suchen an.Nach Dingen, die sich in einem Werk verstecken und nur das Auge des Betrachters sehen kann. Sei es, weil er es vermisst, sich danach sehnt, etwas verloren oder gar in Übermaß hat.

Auf die Frage: „Warum malt Philipp Heckmann?" gibt Heckmann nur eine Antwort: „Ich male, weil es mir Freude macht." Und meint, die Frage sollte eigentlich anders lauten: „Warum malt Philipp Heckmann etwas?".

Die Antwort: „Malen bedeutet für mich die Visualisierung eines Grundgedankens. Die entstehenden Bilder sind visualisierte Interpretationen von Ereignissen. Durch sie bekomme ich einen räumlichen Abstand zu meiner Vorstellung der Dinge. Das Warum eines Bildes ist daher die erste Frage, die sich mir stellt. Es ist die Erwartung einer Antwort an das Gesehene".

Heckmann lässt sich von Geschehnissen beeinflussen, gibt in seinen Werken Kommentare darauf und spiegelt, was ihn beschäftigt. So humorvoll und einfallsreich seine Bilder auch wirken mögen, so haben alle eine tiefere Thematik und ermöglichen uns doch eine eigene Sichtweise. Sie machen uns aufs Geschehene aufmerksam. Zugleich aber auch darauf, was geschehen könnte. Sie regen uns an, Initiative zu ergreifen, weit bevor es notwendig wäre, einzugreifen.

Einige seiner Bilder präsentierte Philipp Heckmann Mitte April in der Deutschen Handelskammer in Österreich. Zahlreiche Mitglieder besuchten die Vernissage, ließen sich von den Werken inspi¬rieren, redeten über ihre Eindrücke. Auch mit dem Künstler, der gerne seine Sichtweise erklärte oder eine Geschichte zu den Bildern erzählte. Geschichten, die Philipp Heckmann in seinen Fabeln als eine „phantastische Reise im Kopf" zusammengefasst hat. Geschichten, die er allen Lebewesen gewidmet hat, um deren Gedanken lauter als Worte sprechen zu lassen.

Philipp Heckmann liebt und lebt Kunst. Er ist Bildermacher, Autor und Fotograf. In seiner Fotografie lacht die Erde in Blumen, und hinter den Dingen findet er etwas, das tief verborgen war. In seinen Büchern schafft er Parallelwelten, er malt, weil es fließt, und macht Collagen, damit neue Beziehungen entstehen. Der Maler, Philosoph und Dichter Khalil Gibran sagte: „Mit einer Weisheit, die keine Träne kennt, mit einer Philosophie, die nicht zu lachen versteht, und einer Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt, will ich nichts zu tun haben".
Philipp Heckmann auch nicht.

Ingrid Gindele-Lovric