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In 
            den Bildern von Philipp Heckmann ist die Welt wieder rund  | 
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 Bis heute tut es ihm leid, dass er Friedensreich Hundertwasser eine entscheidende Frage nicht mehr stellen konnte. Der Maler Philipp Heckmann hatte vor zwölf Jahren in Nizza den Meister immer wieder beobachtet, wie dieser mit einem geborgten Rolls-Royce voller Kinder die Promenade entlang fuhr. Er hätte ihn fragen wollen, warum er den Rechten Winkel, das Rechteck verabscheut, wo doch die Bilder von Hundertwasser in diesem Format geschaffen waren. Heckmann konnte nicht mehr mit ihm persönlich sprechen, aber er hat seine eigene Antwort darauf gefunden und sich aus dem Korsett des Vierecks befreit. Die Arbeiten des in Freiburg im Breisgau geborenen Malers Philipp Heckmann sind nach einigen Versuchen in anderen Formaten seither rund, kreisrund. In diesem Format erzählt er mit den Mitteln des bildnerischen Künstlers über eine Welt, die sich in ihrer Erscheinung von der realen Wahrnehmung wesentlich unterscheidet, in der auch Hässliches auf „schöne“ Weise in Erscheinung treten kann, nicht geschönt wird, sondern so gemalt ist, dass man hinschauen kann, wie auf dem Bild„Krieg der Welten“, auf dem ein nackter Mann, verschanzt hinter einem Wall von Büchern, mit dem Bogen Farbpfeile gegen Panzer und Kampfhubschrauber abschießt. „Man sollte meinen, er hätte keine Chance“, lächelt der sympathische Maler verschmitzt, „aber vielleicht doch!?“ Vorgestellt wird im Phantasten Museum Wien (bis 10. Februar 2013) auch „Le monde paralléle“, ein Collageroman, besser eine surreal-utopische Fabel, die nunmehr mit Musik und Lesungen zu einer Phantastischen Reise im Kopf arrangiert wurde – und übrigens am 23. Jänner 2013 im barocken Konzertsaal des Palais Palffy erlebt werden kann. Bilder und Texte gibt es übrigens auch in einem Buch, das derzeit noch bei Philipp Heckmann selbst zu erhalten ist, in naher Zukunft aber bei einem Verlag veröffentlicht werden soll. Heckmann 
                ist der Literat unter den Malern. Hinter den Themen auf seinen 
                Bildern steht jeweils eine Geschichte, ein Konzept, auf das seine 
                Malerei eine Antwort gibt. Aphorismen unter den Bildtiteln wollen 
                dem Betrachter den Zugang erleichtern, sind aber, so Heckmann, 
                nichts als Hilfen, die angenommen werden können. Die eigentliche 
                Deutung soll jeder für sich selbst finden. Die aus Müll 
                errichtete Freiheitsstatur, so Heckmann, wird zumeist auf den 
                ersten Blick als erhobener Zeigefinger Richtung Amerika angesehen, 
                auch der Titel „His part of America“ würde darauf 
                hindeuten. Liest man aber darunter „Die Unsterblichkeit 
                ist nicht jedermanns Sache“, ein Zitat von Johann Wolfgang 
                von Goethe, tritt genau die Verunsicherung ein, die einen angesichts 
                seiner runden Bilder gerechterweise begleiten sollte.  | 
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