Ausstellungen


AVANTGARDE

Magazin des plenum Instituts
Künstlerportrait Ausgabe III/09
 


Was verbinden Sie mit dem Begriff Avantgarde?
Der Begriff Avantgarde in Kunst und Politik ist mir suspekt, in der Wissenschaft erlaube ich mir kein Urteil. Wohin geht es nach vorne?. Was gestern noch als fortschrittlich oder zielsetzend galt, ist heute meist passée. Dabei kritisiere ich das Konzept der Avantgarde, ihren Führungsanspruch. Viele künstlerische und revolutionäre Bewegungen scheitern. Lieber ist mir ein vielfältiges Nebeneinander von Entwicklungen und Bewegungen.

Sie dürfen mit einer Zeitmaschine eine Reise unternehmen. In welche Zeit reisen Sie und wohin?
In die Vergangenheit oder in die Zukunft reisen? Angekommen wäre ich wieder in einer Gegenwart.
– Ich könnte mir allenfalls vorstellen, dass ich mich in dieser anderen Zeit etabliere, in ihr lebe und sie nicht nur kurzfristig und oberflächlich betrachte. Ich denke das sich die innere Welt des Menschen durch einen Zeitsprung nicht verändert, Gefühle, Freundschaft, Liebe oder Talent könnte ich auch in einer anderen Zeit weder kaufen noch forcieren. Ort und Zeit sind für mich daher beliebig. Ich bin kein Mensch der Reise an sich, eher einer der gern mit einem One-way Ticket und mit einem Open-end reist.

Welche Dinge nehmen Sie mit auf diese Reise?
Das wichtigste wären meine Malutensilien. Eine Katze könnte ich mir als Begleiter vorstellen. Katzen etablieren sich überaus schnell in neuen Umgebungen.

Worauf können Sie am besten verzichten?
Auf Schmeichelei und Wiederholungen.

Womit haben Sie sich selbst schon einmal überrascht?
Mit meiner rechten Hand.
Mich überrascht immer wieder das meine Hand genau die Bilder erzeugen kann in denen ich denke.

Aus welchen Erfahrungen können wir am meisten lernen?
Kultur ist die Summe aller Erfahrungen einer Gesellschaft und ist wohl das prägendste im Leben. Diese vertieft sich für mich durch erst durch Selbsterfahrung und hinterfragen des gelernten, autentisch wird für mich erst etwas das ich mit meinen eigenen Sinnen erlebe.

Wen oder was bewundern Sie und warum?
Zivilcourage - nichts erfordert mehr Mut als sich einzumischen, zu seinen Überzeugungen zu stehen und sie laut und deutlich einzufordern.

Welche Ihrer Ideen war für Sie die beste?
Das ich Maler werden wollte.

Wie würde der Titel Ihrer Autobiografie lauten?
Zeitspiegel