Ausstellungen

Kunst für die Stadtteile

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.1988

Lesungen, Ausstellungen, Tanzabende und Konzerte gehören zum Engagement der Saalbau GmbH, die Stadtteile kulturell zu beleben und das vorhandene Angebot um neue Akzente zu erweitem. Überwindung von Schwellenängsten ist nicht selten das Stichwort, das die Aktivitäten verbindet, die sich vor allem an ein breites, nicht nur einschlägiges vorgeprägtes Publikum richten. Bürgerhäuser als Veranstaltungsorte sind ebenso logische Konsequenz daraus wie die Tatsache, dass sich Veranstaltungsform und Inhalte durch Bürgernähe auszeichnen sollen. Auf Verständlichkeit wird Wert gelegt. Ein Aspekt der auch die Bilder einer Gruppe junger Maler prägt, die zur Zeit im Haus Dornbusch zu sehen sind.

Neue Frankfurter nennen sich Philipp Heckmann, Gerd Rosshirt, Karl-Dieter Dudek und Fred Nolte, dazu der Berliner Peter Hutter als fünfter im Bunde.

Umwelt und Mensch sind ihre Themen. Fünf individuelle, sehr unterschiedliche Wege sind sie zur visuellen Umsetzung gegangen. Alle fünf zeugen von gründlich beherrschter Technik, mit der die Maler ihre zeitkritische Aussage unterstreichen. Fast märchenhaft surrealistisch wird die Situation des Menschen zwischen Müll und Konsum verarbeitet (Heckmann) oder in verschlungenen Körpern und Gliedmaßen die “Würde des Menschen” und wie sie durch dessen eigene schizophrene Handlungen zu Schaden kommen kann (Rosshirt).

Eindrucksvoll verbindet Peter Hutters architektonische Bildersprache alt und neu. Zwischen Denkmalschutz und moderner Stadtkultur ist Frankfurt nur ein Beispiel dafür. Neben Fred Noltes häufig realistischen Darstellungen überwiegen bei Karl-Dieter Dudek Stimmungmomente und Gefühle. Mit Liebe für Details fängt er Landschaften und Häuser ein. Durch subtile Farbnuancierungen strahlen die Bilder eine geheimnisvolle Ruhe aus.
Bri