PHILIPP HECKMANN
macht Bilder: Zeichnungen, Collagen, Gemälde. Mehr sollte nicht
zu sagen sein. Alles andere könnte, den Betrachtern seiner Bilder
überlassen bleiben. Wer Augen zum Sehen hat, schaue hin. Doch so
einfach ist es schon lange nicht mehr. In unseren informationssüchtigen
Zeiten sucht das Publikum Antworten auf viele Fragen. Auf manche Fragen
muß die Antwort verweigert werden. Weil die Bilder Auskunft geben.
In Farben und Formen, im Zusammenklang mit unserer Fantasie von der
Fantasie Heckmanns geweckt. Von ihr lassen wir uns verführen, die
Bilder zunächst zu genießen. Doch die Verführungskünste
des Künstlers dienen nicht dem schönen Schein. Durch die Bilder
hindurch nehmen wir die scharfen Stacheln von Heckmanns Bewußtsein
wahr. So angestachelt, blicken wir genauer hin. Und entdecken unangenehme
Wahrheiten, teuflische Details, unverschämte Hintergründigkeiten.
Wir erkennen, daß der Hintergrund von Heckmanns Bildern von uns
stammt, von unserer Zeit , in der wir leben (mit all unseren Lüsten
und Leiden).
Eine Antwort sei hier gegeben: Philipp Heckmanns Vater ist der Maler
Walter Heckmann. Von ihm und der Mutter Usch ist Philipp begabt worden
mit der Lust des Sehens und Erkennens. Kunstfertigkeit und Besessenheit
sind dann Begabungen, die er sich aneignen mußte. Gegen Schulen
und Akademien. Und Philipp Heckmanns Kunst mußte sich durchsetzen
gegen die Walter Heckmanns. Er mußte gegen den Vater malen, um
Philipp Heckmann zu werden. Und weil er noch jung ist (Jahrgang 1959),
können wir gespannt sein, was Philipp Heckmann noch aushecken mag.
Eberhard Urban
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