Ausstellungen

Gefahren der Zukunft sind eindrucksvolles Leitmotiv

Segeberger Nachrichten, 28.11.86


Rohlstorf-Wardersee.

Steil stürzt der geflügelte Ikarus dem Erdboden entgegen, ein altes Motiv als Symbol für die Endzeitstimmung unserer Tage. So kräftig auch Farben der Bilder und Collagen von Philipp Heckmann sein mögen, so deuten sie doch auf eine düstere Zukunft hin.
Die Galerie Waldmann in Rohlstorf-Wardersee eröffnet am Sonnabend, 29. November, eine neue Ausstellung mit Werken des jungen Frankfurter Künstlers. Heckmann zeigt in seinen großformatigen Arbeiten immer wieder die Gefahren für die Zukunft der Menschheit auf. Der 27jährige Heckmann versteht sich als Warner.

So sieht man einen unbekümmerten Zeitungsleser in seinem riesigen Garten sitzen, er ahnt nicht, daß sich vor seinen Füßen bereits ein enormer Abgrund auftut. Die weitverbreitete Haltung des untätigen Abwartens und der vorgeblichen Ahnungslosigkeit wird damit auf den Begriff gebracht.

Der Mensch steht bei Heckmann meist allein und in ausgwegloser Situation da, denn das vernunftbegabte Wesen hat seine Chance vertan. Schließlich gewinnt die Natur die Macht über den Menschen zurück. Man sieht einen Dschungel, der einen Menschen überwuchert und ihn gefangenhält. Affen haben jetzt das Kommando übernommen.

Die Pflanzenfarbe grün und das Blau des Himmels dominieren die Bilder und Collagen des Frankturters. Sie stehen für seine Aufforderung, umzukehren und einen sanften Umgang mit der Natur und ihren Reichtümern anzustreben. Die vielfach wiederkehren den Pize brechen ohnehin mit Macht durch das Pflaster. Heckmann hat für sich persönlich einen Ausweg gefunden. Ein Bild trägt den Titel „Rettungsboot”, es enthält Staffelei und Malutensilien.

Knut Dinter