Rohlstorf-Wardersee.
Steil stürzt der geflügelte Ikarus dem Erdboden entgegen,
ein altes Motiv als Symbol für die Endzeitstimmung unserer Tage.
So kräftig auch Farben der Bilder und Collagen von Philipp Heckmann
sein mögen, so deuten sie doch auf eine düstere Zukunft hin.
Die Galerie Waldmann in Rohlstorf-Wardersee eröffnet am Sonnabend,
29. November, eine neue Ausstellung mit Werken des jungen Frankfurter
Künstlers. Heckmann zeigt in seinen großformatigen Arbeiten
immer wieder die Gefahren für die Zukunft der Menschheit auf. Der
27jährige Heckmann versteht sich als Warner.
So sieht man einen unbekümmerten Zeitungsleser in seinem riesigen
Garten sitzen, er ahnt nicht, daß sich vor seinen Füßen
bereits ein enormer Abgrund auftut. Die weitverbreitete Haltung des
untätigen Abwartens und der vorgeblichen Ahnungslosigkeit wird
damit auf den Begriff gebracht.
Der Mensch steht bei Heckmann meist allein und in ausgwegloser Situation
da, denn das vernunftbegabte Wesen hat seine Chance vertan. Schließlich
gewinnt die Natur die Macht über den Menschen zurück. Man
sieht einen Dschungel, der einen Menschen überwuchert und ihn gefangenhält.
Affen haben jetzt das Kommando übernommen.
Die Pflanzenfarbe grün und das Blau des Himmels dominieren die
Bilder und Collagen des Frankturters. Sie stehen für seine Aufforderung,
umzukehren und einen sanften Umgang mit der Natur und ihren Reichtümern
anzustreben. Die vielfach wiederkehren den Pize brechen ohnehin mit
Macht durch das Pflaster. Heckmann hat für sich persönlich
einen Ausweg gefunden. Ein Bild trägt den Titel „Rettungsboot”,
es enthält Staffelei und Malutensilien.
Knut Dinter
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