Bei fantastischem Realismus denkt man unwillkürlich
an eine Kunstrichtung der Malerei. Dies ist gewollt, denn die Aufnahmen
des Sandes zeigen in ihren Strukturen eine Fantastik, die eine Verbindung
zur Wirklichkeit beinhaltet. In der Momentaufnahme einer Fotografie
wird die Flüchtigkeit einer immerwährenden Veränderung
angehalten. Sie gibt einen kleinen Eindruck der Vielfalt der bewegten
Natur. Diese Bilder werden in jeder Sekunde milliardenfach an den Stränden
erzeugt, sie sind so vergänglich wie unsere Fußspuren.
Denken in Bildern öffnet ein imaginäres
Universum und dessen aufregendster Ort ist die Fantasie. Die menschliche
Vorstellungskraft will spontan assoziieren, sich einfühlen und
verstehen, sie sucht Inhalte. Die Imagination ist eine unbewusste Zone,
die erst im wachen Bewusstseinszustand lebendig wird. So wird fließender
Sand zu bildhaften Szenarien, zu mythologischen Motiven, angefüllt
mit eigenartigen Archetypen. Es entsteht eine bildhafte Erinnerung,
ein Austausch zwischen dem Unbewussten und dem Bewusstsein. Eine zeitlose
Welt entfaltet sich, die Worte nicht beschreiben oder fassen können.
Die Reflexion der unendlichen Vielfalt des Universums birgt eine Ahnung
der Zusammenhänge von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Es
ist die freie Fantasie, die unsere inneren Bilder in die Fotografien
projiziert, dabei stellen sich Einfälle und Gedanken ein, die unsere
Sinneseindrücke zu den Urbildern in den Tiefenschichten unseres
Wesens führen. In diesem Sinne sind die bewegten Sandfotografien
unwillkürliche mentale Sinneseindrücke, die zum Erleben der
Alleinheit mit der Natur führen.
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