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KONTROVERSEN

Fotobuch - Hardcover, 96 Seiten - 90 Farbabbildungen - Print on Demand
Das Buch ist nur über artprojekt zu beziehen. - Bestellungen: philipp.heckmann@ymail.com
Preis: 39€ (Versandpreise je nach Land)

 

Unsere Umwelt ist schon lange nicht mehr ursprünglich, die Erde ist umgestaltet und unsere Eingriffe haben bereits ein beispielloses Ausmaß erreicht. In unserer selbst zuerkannten Sonderstellung glauben wir die Natur zu unterwerfen. Mir geht es in diesem Fotoband nicht um die Natur „da draußen“, oder die in uns, sondern darum zu einer Symbiose, zu einem Denken beiderseitigen Vorteils zurückzufinden.

Obwohl es objektiv nichts außerhalb der Natur gibt, ragen wir scheinbar über sie hinaus. Damit setzen wir uns selbst in Widerspruch. Alles was wir messen und berechnen, geschieht im Bewusstsein. Wir suchen Antworten darauf, ob man hören kann, wie ein Felsen den Berghang herabfällt, wenn niemand da ist oder, ob es den Mond schon gab bevor wir ihn als solchen erkannt haben. Sind wir ein Teil der Natur, oder ihr Gegenüber? Als Teil der Natur können wir niemals etwas anderes sein, als sie selbst. Haben wir dann tatsächlich die Wahl etwas anders zu machen als sie? Können wir akzeptieren, dass wir auf diesem Planeten nur scheinbar autark agieren, dass es eine externe Kontrolle unserer Aktivitäten durch die Natur gibt? Unsere Umwelt können wir belassen, gestalten oder zerstören, das ist Fakt. Für die Evolution ist daran nichts falsch oder richtig, ein abschließendes Entweder-oder gibt es für sie nicht, sie lässt uns gewähren. Die Verantwortung für unser Tun, unsere Moral und Ethik liegen demzufolge bei uns selbst.
In manchen Dingen bin ich mit mir uneins und viele werden die Welt mit anderen Augen sehen als ich, deshalb habe ich den Titel Kontroversen für diesen Bildband gewählt. Er bedeutet entgegengesetzt, gegensätzlich auch bezweifelbar oder strittig.

Flüchtige Spuren, die Dinge des Menschen, unsere Aktivitäten und Hinterlassenschaften sind hier versammelt. Es sind meine Zwiespalte, die ich in mir herumtrage, gesehen mit heiterem oder bedenklichem Auge. Für mich ist ermutigend, dass sich in unseren Vermächtnissen die Spirits wiederfinden. Die Lebensgeister zeigen sich mir nicht nur in archaischen Formen wie Felsen, Feuer, Wasser oder Bäumen, auch im Rost der Maschinen, in der Verwitterung der Mauern, im geschlagenen Holz oder zerfetzten Plakatwänden sind sie vorhanden. Die Natur ist zeitlos, sie spielt mit der Vergänglichkeit menschlichen Strebens und weist mir so den Weg zur Betrachtung meines Selbst.


Philipp Heckmann